Samstag, 29. Dezember 2012

Patenschaft

Donnerstag, 20.12.2012

Heute habe ich eine Patin getroffen, die im vergangenen Jahr die Patenschaft für die 12jährige Ehm übernommen hat. Claudia hat leider nicht gewusst, dass wir auch Bungalows für Gäste zur Verfügung haben und hat sich in einem Resort in Khao Lak eingemietet. Sie wäre sonst gerne für ein paar Tage bei uns geblieben, um mehr Zeit mit ihrem Patenkind verbringen zu können. 
Sie war schon vor einer Woche in der Schule, um ihr Patenkind zu besuchen. Und bevor sie wieder zurück nach Deutschland fliegt, wollte sie mit  Ehm noch einmal zusammen sein. 

 

Wer mehr zu den Patenschaften für unsere Kinder wissen möchte, kann sich auf der Seite   www.hsfl.net informieren.



We are the champions....

Freitag, 14.12.2012

Beim wöchentlichen staff-meeting hat uns Lehrer Kling  verkündet, dass unsere Jungs das Fußballspiel gewonnen haben, das in der Woche auf Bezirksebene statt gefunden hat. 
Die Mannschaft konnte zwar nicht erscheinen, aber die Trophäen hat Lehrer Kling präsentiert:

Herzlichen Glückwunsch unseren Spielern.


Heh, ihr Manager vom Deutschen Fußballbund:   DAS SIND POKALE !!!!!

Maden und Meditation

Donnerstag, 13.12.2012

Heute nachmittag war ich bei Fernando, der mich gleich mit großen Hallo und "guck mal" empfing. Ja, was gab es zu gucken??
Da hockten einige Männer im Kreis um irgend etwas herum und schwatzten und steckten sich ab und zu etwas in den Mund. 
Und dann sah ich es. Es waren große Stücke von Waben von Wespen, wie mir Fernando erklärte, die die Männer einige Stunden vorher ausgeräuchert hatten.

Sie pulten die Maden aus den engen Zellen heraus und sammelten sie auf dem Teller. 
 

Und sie aßen sie gleich auf. Die Maden waren natürlich bereits tot, da sie ja ausgeräuchert worden waren. Sie sahen für mich aber noch recht lebendig aus. 

Sie lachten natürlich laut auf, als ich dankend abwinkte, als sie mir welche anboten. Da nutzte auch Fernandos Hinweis nichts, dass es doch nahrhafte Eiweissbomben wären. Also nur, wenn mein Leben davon abhinge, antwortete ich ihm. 

Später habe ich mich dann doch getraut und das kam so: Frau Chip, bei der Fernando wohnt, hat wohl eine von den Waben gekauft und hat eine ganze Schale von diesen Maden heraus gepult.  Dann hat sie die Maden in einer Pfanne in heißem Öl frittiert. Ja, und als dann die Schale mit den gerösteten Maden auf dem Tisch stand, hat mich Fernando so lange gedrängt, bis ich einen Löffel voll in den Mund gesteckt habe. 

Und........es schmeckte wie frittiertes Gemüse...es war irgendwie trocken-fasrig und schmeckte natürlich nach dem Öl, in dem die Maden gebacken wurden. Also, wenn man mir das über den Reis gegeben hätte, mit einem Spiegelei drauf und einem scharfen Sößchen, dann hätte ich es  nicht gemerkt, dass es Wespenmaden sind. Ich denke, dass es eine Kopfsache ist.  Anfangs hatte ich ja auch einmal geschrieben, dass ich manchmal gar nicht wissen will, was ich da esse.  
Aber solange es noch die herrlich leckeren Gemüsearten, Hühnchen und Meeresfrüchte gibt,  sehe ich kein Erfordernis,  Maden zu verspeisen!  Guten Appetit!!!!


18:30 Uhr :

Es war schon dunkel, als ich in die Schule zurück kam. Mein Moped parke ich immer in einem der Staff-Häuser und als ich wieder raus kam, huschten weiß gekleidete Gestalten an mir vorbei in Richtung Children's shop ( Veranstaltungsraum für die Kinder) . Oh, ist heute etwas thailändisch Halloween??? Von rechts und links kamen nun die Kinder, groß und klein, sogar die Mentorinnen , in weiß gekleidet und verschwanden in dem Gebäude. nd ihr werdet es nicht glauben, aber ich war an diesem Tag auch ganz in weiß gekleidet. Ich ging also rein und da saßen sie schon und ich erfuhr........eine Meditation war angesagt. 

Das ist schön, dachte ich mir, kannst ein bisschen Ruhe brauchen und so hockte ich mich dazu und dann versanken die Kinder in eine etwa Viertelstündige Meditation. 


Kein Pieps war zu hören, nur die leisen Klänge der meditativen Musik. 
Danach lauschten die Kinder den Worten eines Mönchs, der per Youtube und Beamer auf der großen Leinwand erschien. Ich habe natürlich kein Wort verstanden. 
Ja, und wir Europäer sind auch nicht gewohnt, so lange auf dem Boden zu sitzen. Deshalb habe ich mich bald verabschiedet und konnte beim Weggehen noch hören, dass die Kinder ein Lied angestimmt haben. 

Ich finde, das ist ein schöner Tagesabschluss gewesen.




Saison-Eröffnung

Mittwoch, 12.12.2012

Immer, wenn offiziell die Hochsaison beginnt, gibt es in der Gemeinde KHAO LAK ein Festival. 
Eine Fahrbahnseite ist für den Durchgangsverkehr gesperrt, denn hier werden Bühnen und Stände aufgebaut. 
Ich wollte bei diesem Event dabei sein und habe mir bei Mr. RUTT wieder einen Bungalow für die Nacht gemietet. Ach, das hatte ich noch gar nicht erzählt. Also, das Tuk-Tuk-Taxi nach Khao Lak kostet hin und zurück 600 Baht. Das sind rund 15 Euro. Und die Übernachtung in einem geräumigen und sauberen Bungalow bei Mr. RUTT kostet genau so viel. Also habe ich mich schon mehrfach bei Mr. RUTT eingemietet, weil ich dann ohne auf die Uhr gucken zu müssen mich in Khao Lak aufhalten kann. Es ist einfach super bequem. Ich fahre im Hellen mit meinem Moped nach Khao Lak und fahre am anderen Tag wieder im Hellen zurück und bin unabhängig. 
Ja, und als ich am 12.12. bei Mr. RUTT ankam ( er hat ein Restaurant direkt an der Hauptstraße und die Bungalows liegen hinter dem Restaurant in einem Palmengarten) , hat er mich gleich geschnappt und mir zu verstehen gegeben, dass gleich eine Parade vorbei kommen würde. Und dann hörte ich schon, was ich eigentlich eher in Germany bei Schützenfesten vermutet hätte: Klänge eines Spielmannszuges -so heißen die doch, oder?-



Frauen in moderner thail. Kleidung


Frauen in traditioneller thail. Kleidung

Das Königspaar wird geehrt

Frauen in moslemischer Kleidung



Den Abschluss dieses Umzuges bildete ein Wagen mit einer Gruppe Travestie-Künstler:


So richtig spät wurde es an diesem Abend nicht. Trotzdem war ich froh, dass ich nicht mehr zurück nach NaNai musste, sondern nur über die Straße, um  zu meinem Bungalow zu gelangen. 
In Khao Lak trifft man an jeder Ecke irgendwelche Deutsche, die ganz oder nur für eine begrenzte Zeit hier leben. Aber irgendwann ist es auch immer nur dasselbe, was man hört und sich erzählt und es wird langweilig. So langweilig, dass es ermüdet und so kam es eben, dass ich relativ früh in meinem Bungalow war. 
Dafür war ich am anderen Morgen früh fit und konnte relaxt auf meinem Zweirad zurück fahren.


Loi-Krathong-Festival

Mittwoch, 28.11.2012

Thailandweit wird zum Ende der Regenzeit den Göttern des Wassers gedankt. Kleine, meistens aus Bananenblättern hergestellte und mit Blumen geschmückte "Boote" werden mit einer Kerze und Räucherstäbchen versehen und auf das Wasser von Flüssen oder Seen gesetzt. Außerdem legt man noch andere Gaben auf die kleinen Bötchen wie z.B. Münzen, eigene Haare oder Fingernägel. Ja, ihr habt richtig gelesen. Ich habe selbst gesehen, wie sich eine Mitarbeiterin schnell noch ein paar Haarspitzen abgeschnitten und sie über ihr Blumengesteck gestreut hat. (Ich habe mir schnell noch einen Fingernagel abgeknippelt und auch in mein Gesteck gelegt) . Die Gestecke sollen die Sorgen davon tragen und Glück bringen. 
Und wir haben dieses Fest auch gefeiert. Es war verbunden mit einem köstlichen besonderen Abendessen und danach einem Unterhaltungsprogramm, bei dem die Kinder getanzt und gesungen haben. 









Einige von den  älteren Mädchen präsentierten in traditioneller Kleidung einen Tanz .














Die Kleinen dagegen stehen mehr auf poppige Klänge und dem Gangnam Style. 

Karaoke darf bei so einem Fest natürlich nicht fehlen. Und so schmetterte sogar der Schulmanager, Adjan Prichard, ins Mikro. 
Dazu kam noch eine Art Modenschau, bei der einige Mädchen in verschiedenen traditionellen Kleidern aufgetreten sind.

Die Blumengestecke wurden auch prämiert und das schönste Gesteck war das von unserem Herrn NOI.


Anschließend haben wir alle unsere Gestecke aufs Wasser gelassen. Unser großer Fischteich eignete sich vorzüglich dafür. Und in der Dunkelheit leuchteten die Kerzen auf dem Wasser richtig romantisch. ich habe gelesen, dass gerade frisch verliebte oder verbandelte Paare diesen Anlass nutzen, um Pläne für die Zukunft zu schmieden.   

Und zum Abschluss haben die Kinder  zwei von den Feuerlaternen in den Himmel geschickt. 


Na, wenn das kein Glück bringt! 









Gummibäume

Mittwoch, 14.11.2012

Die Fotos, die ich mache, sind ja alle mit dem Aufnahmedatum versehen. Deshalb weiß ich auch, dass ich einen Tag nach dem Erlebnis mit der Schlange  eine interessante Beobachtung gemacht habe. 
Doch erst muss ich euch erzählen, dass wir auf unserem Gelände auch eine kleine Kautschuk-Plantage haben. Kautschuk-Bäume sind hochgewachsene Bäume , die rund 7 Jahre brauchen, ehe sie eine lohnende Menge  "Gummi" liefern können. Fast jeder Thai hier in der Region besitzt eine Plantage , Kautschuk oder Rambutan (eine Frucht).  

Ich habe erfahren, dass die Rinde der Kautschuk-Bäume nur nachts angeritzt wird und dass es  Männerarbeit ist. Sie fahren mit ihrem Fahrzeug, Moped oder Auto, gegen 04:00 Uhr in die Plantage und ritzen die Stämme an. 
Meist lassen sie während dieser Arbeit das Radio auf volle Lautstärke laufen. Jetzt weiß ich endlich, was es mit der lauten Musik auf sich hat, die ich fast täglich in den frühen Morgenstunden und auch abends höre, also, nur die Bässe, das sind nicht die Kinder und auch nicht die Mitarbeiter, die Musik kommt aus der näheren Umgebung eben aus diesen Plantagen.
Und jetzt kann ich mir auch erklären, warum ich die Männer oft tagsüber "faul" herum sitzen sehe. Ich habe ihnen unterstellt, dass sie keine Lust zum Arbeiten haben und den Tag "verdösen".  Hier mit entschuldige ich mich bei den Männern, die nachts auf ihren Kautschuk-Plantagen arbeiten und dann natürlich tagsüber auch ein bisschen Schlaf nachholen dürfen.

Bis in die Morgenstunden läuft dann der Saft der Bäume in kleine Schalen, die unterhalb der geritzten Rinne angebracht sind. Morgens gehen die Männer dann von Baum zu Baum und sammeln die Flüssigkeit ein. Tagsüber sondert der Baum keine Flüssigkeit ab, wie ich erfahren habe. 
 

 

Diese "Milch" kann man so nicht weiter verarbeiten, weil sie zu flüssig ist. Deshalb wird sie mit Essig vermischt. Es entsteht eine zähe dickliche Masse, die ekelig stinkt. 
Diese Masse muss kurz angetrocknen und wird dann zeitnah durch zwei Walzen gepresst.

 
  
Dadurch entstehen Stücke aus Kautschuk, die aussehen wie Fußmatten. Die werden dann zum Trocknen über eine Stange  gehängt. Die Kautschuk-Matten werden nach Kilogramm verkauft und der derzeitige Preis pro Kilo soll sehr niedrig liegen im Vergleich zu vorherigen Monaten. (unter 25 Euro).
Ich kann nicht sagen, was eine Matte wiegt und wie viele Töpfchen "Milch" für eine Matte gebraucht werden. 

Also, ich möchte diese Arbeit nicht machen, es stinkt wirklich ekelhaft.


Es geht weiter........

Meine Lieben,

die Pause ist vorbei und ich habe mir vorgenommen, euch zeitnah auf dem Laufenden zu halten. Weihnachten ist nun auch vorbei und der Übergang in das neue Jahr zeichnet sich deutlich ab. Es sind kurze Schulferien und die Mehrheit der Kinder ist zu Hause bei den Eltern. Das Office ist geschlossen und nur wenige Mitarbeiter sind hier. 
Denn es gibt auch die Kinder, die nicht in ihr elterliches Zuhause können und die bleiben hier in der Schule. Es sind glücklicherweise nicht sehr viele. Ich kann die Anzahl der hier gebliebenen Kinder immer von der Größe der Töpfe in der Kantine und natürlich der gekochten Menge ableiten. 

Ich hatte ja berichtet, dass ich schwer beschäftigt war. Also, ich habe sogar am 1. und am 2. Weihnachtsfeiertag gearbeitet. Ich wollte einfach nur endlich fertig werden. 
Meine Arbeitskleidung habe ich bereits entsorgt. Vorerst werde ich keinen Pinsel mehr in die Hand nehmen.

Zwischen meinem letzten Bericht und heute habe ich natürlich einiges erlebt und das möchte ich euch auch erzählen. Doch der Reihe nach:

Dienstag, 13.11.2012

Jeder weiß, dass es in Thailand Insekten, Affen, Hunde, Katzen, Elefanten  und auch .... ja, Schlangen gibt.  Und es liegt auch nah, dass die schon mal aus dem Wald zu den Menschen kommen und sich dort umsehen, ob es nicht was zu futtern gibt. 

Eines von diesen ungeliebten Geschöpfen hatte es auf eine Kröte abgesehen, die hier auch reichlich vorhanden sind. 
Aber diese Appetithappen war wohl eine Nummer zu groß für die noch jugendliche Schlange. Es war wohl eine King-Kobra, wie ich später erfahren habe.

Mal ganz nebenbei, eure Angst und Sorge ist reichlich unbegründet, denn in all den Jahren ist hier auf dem Campus noch nie etwas mit einer Schlange und einem Kind oder überhaupt mit Menschen passiert. In der Regel nehmen die Schlangen Reißaus, wenn auch nur jemand in die Nähe kommt. Die sind auch nicht scharf darauf, sich mit einem Zweibeiner auseinander zu setzen!

Die Schlange hat also die Kröte im Nacken gepackt und nicht mehr losgelassen. Und ihr werdet es nicht glauben, die Kröte ist mit der Schlange im Nacken weiter gehüpft. Allerdings etwas beschwerlich, das konnte man erkennen.












Irgendwann hat die Schlange losgelassen und  abgewartet, dass die Kröte endlich tot umfällt. Tat sie aber nicht. Sie machte immer einen kurzen Hopser und blieb dann wieder still sitzen. Und die Schlange kroch hinterher und blieb mit erhobenem Kopf vor der Kröte liegen.


Zwischenzeitlich war auch jemand von den Mitarbeitern angekommen, die wir zu Hilfe gerufen hatten. 
Der brachte gleich eine lange Bambusstange mit und tötete die Schlange mit einem gezielten Schlag auf den Kopf. 


Also, ich habe selbst nichts für Schlangen übrig und schrecke auch zurück, wenn im Gras etwas raschelt. Meist sind es aber nur kleine Eidechsen und Gottseidank keine Schlangen. Aber ausschließen kann man eine Begegnung mit ihnen natürlich nicht.

Ich bin halt aufmerksam und vorsichtig und laufe niemals barfuß herum und bleibe auf den Wegen und Pfaden. 

Und wenn ich im Dunkeln unterwegs bin, habe ich immer einen Stock dabei, mit dem ich laut auf dem Boden aufstampfe. Oder ich trample laut wie ein Elefant beim Gehen.

Wie ich nachher erfahren habe, war es das erste Mal, dass man eine Schlange auf dem Gelände töten musste. Deshalb kamen auch alle mal gucken. 






Donnerstag, 20. Dezember 2012

Ein Lebenszeichen

Meine Lieben,

ich lebe noch und mir geht es auch gut. Ich habe in den vergangenen Wochen einfach keine Zeit gehabt, mich um den Blog zu kümmern. Nachdem ich das Haus für meine Into- Volontäre fertig hatte, meldeten sich zwei Gruppen aus Deutschland an. Ja, und da hieß es dann, dass die vier weiteren leer stehenden ehemaligen Kinderhäuser ebenfalls renoviert werden müssen, um Wohnraum zu schaffen.
Ich habe jetzt 3 weitere Häuser fertig gemacht, die schon von der ersten Gruppe (Kolping Werk ) bewohnt sind.
Ein 5. und dann letztes Haus muss bis zum 12.Januar fertig gestellt sein. Dann wird die Berliner Internationale Schule mit 14 Schülern kommen. 
Es schlaucht ganz schön, bei mehr als 30 Grad schwüler Hitze Wände zu streichen oder Fliesen abzuschrubben. Dazu nähe ich alle Vorhänge selbst und sitze dann Stunden an der Nähmaschine. 
Also, was ich damit sagen will: Ich war abends platt. Platt wie eine Flunder und war dann froh, im Bett zu liegen und mich ausruhen zu können. Körperlich erschöpft und auch der Kopf war leer und meine kognitiven Fähigkeiten tendierten in die Richtung "leicht retardiert" .

Das wird aber bald ein Ende haben und ihr werdet schöne Geschichten lesen und natürlich auch viel Bilder ansehen können.
Ich bitte noch um etwas Geduld und verbleibe mit freundlichen Grüßen
eure Ina


Sonnenuntergang am Strand von Khao Lak