Donnerstag, 23.08.2012
Ihr habt sicher gemerkt,
dass ich den Dienstag, 21.08.2012, geschlabbert habe. Ja, was war denn
Dienstag? Na ja, es hat geregnet. Das ist aber nichts Neues, jedenfalls nicht
hier. Ach ja, jetzt fällt es mir wieder ein, ich werde eben alt und brauche ab
und zu ein paar Haken, um mich zu erinnern. Ich habe deshalb nichts
geschrieben, weil ich abends Besuch hatte. Ja, richtigen Besuch! Dafür habe ich
sogar drei Flaschen Singa-Bier aus dem Restaurant besorgt und meine Gäste haben
eine Tüte Erdnüsse mitgebracht.
Jetzt will ich euch aber
weiter auf die Folter spannen: Als ich zum Abendessen gegangen bin, kam mir
doch eine junge Frau entgegen und sprach mich an, in Englisch. Es war Katrin,
die mit ihrem Mann Thomas die Ferien in Thailand verbringt. Sie kommen aus
Mannheim, aus dem Schwabenländle.
Katrin und Thomas haben mich gefragt, ob das Essen in der Kantine denn schlechter sei als in einem deutschen Restaurant. Da habe ich nur gelacht: Besser! Viel besser! Die Ausstattung ist natürlich sehr einfach, das geht auch nicht anders bei so vielen Kindern. Gegessen wird aus Alu-Tellern mit kleinen Aussparungen, in denen die einzelnen Speisen eingefüllt werden. Die größte Aussparung ist für Reis.
Was das ganze Drum und Dran angeht würde die Kantine vom Michelin nicht mal eine Notiz ernten, aber so ist das nun mal in Thailand, aber was den Geschmack angeht, bin ich jedes Mal wieder aufs Neue überrascht. Jetzt fragt sich wohl so mancher, was kriegt sie denn nun zu essen, was liegt auf ihrem Teller? Leute, das wollt ihr gar nicht wissen und ich eigentlich auch nicht! Ich frage nicht. Ich glaube, dass hier auch viele Innereien verarbeitet werden. Es wird jeden Tag frisch zubereitet, und es gibt jeden Tag Fleisch oder Fisch. Meist sogar beides, und noch Eier dazu. Hauptsache es schmeckt, und das tut es. In der Regel ist wohl alles sehr sehr scharf. Aber ich sage mir, das tötet auch alles ab, was sich in mir eingenistet hat und nicht dahin gehört! Wir haben viel geratscht und es wurde nach
22:00 Uhr. Da hatte ich dann auch keine Lust mehr, zu schreiben. Die Beiden sind am Mittwoch wieder weiter
gezogen.
Ach, und dann habe ich am Dienstag das Haus Nr. 15 besichtigt, in das
die ersten Volontäre einziehen sollen. Es gibt viel zu tun!
Mehr war am Dienstag nicht.
Also eigentlich nicht erwähnenswert.
Aber mein Sohn hat sich beschwert, dass er nichts von mir zu lesen bekommen
hätte. Tiemo, ich danke Dir, Du bist wohl der treueste Leser meiner
Ergüsse.
Also heute morgen, Donnerstag, hat es …… na,
was kommt jetzt wohl? Klar doch, geregnet! Aber wisst ihr, wie sich dieser
Regen anfühlt? Nein, könnt ihr nicht. Denn so was gibt es bei uns nicht. Der
Regen ist so was von warm, dass man meint, jemand oben hätte das Badewasser
ausgekippt.
Gegen 09:30 Uhr bin ich mit WONG und JUM aus der Küche nach THAIMUANG gefahren, eine kleine Stadt
Richtung Flughafen, ca. 20 km von uns entfernt. Hier kaufen keine Touristen ein
und deshalb ist es hier viel billiger als in KHAO LAK.
Leute, ich habe 18 Meter
Stoff gekauft, petit-fleurs in rot und weiß. Das sollen die Vorhänge für das
erste Zimmer der Volontäre werden. Und natürlich auch das ganze Zubehör.
Spottbillig würde Tante Emma von nebenan sagen.
Und noch so ein paar Kleinigkeiten wie
z.B. Tupperdosen und Zahncreme.
Den Rest des Tages habe ich mit planen und organisieren verbracht. Ich sitze eigentlich viel am Schreibtisch,
weil ich das Infoblatt für die Volontäre schreiben, die Wochenpläne für ihre
Zeit hier entwerfen und für sie eine Art Hausordnung schreiben muss. Und das
Ganze auch in der englischen Version für das Management. Wegen der Verhaltensregeln für die Volontäre
habe ich auch Gespräch führen müssen, da mir diese Dinge ja auch nicht geläufig
sind. So gehört zum Beispiel in das Infoblatt, dass die weiblichen Volontäre,
wenn sie den Kindern Schwimmunterricht
erteilen, einen einteiligen Badeanzug tragen müssen.
Der Tag ist eigentlich mal
wieder viel zu kurz, ich habe noch so viel vor. Zur Zeit nähe ich auch an einem
kleinen Täschchen als Vorlage für die Nähstube. Aber das muss warten, weil
die Unterkunft für die Volontäre erst
einmal Vorrang haben.
Freitag, 24.08.2012
Wieder beginnt ein Regentag. Es ist Hochsaison hoch oben über den Wolken. Jeder muss mit anpacken und ausschütten, was er nur sammeln kann. Manchmal prasselt es so laut aufs Dach, dass ich denke, ein Flugzeug fliegt 100 Meter über dem Dorf, besonders nachts. Aber auch daran gewöhnt man sich. Auf jeden Fall werde ich mir kleine Gummistiefel zulegen, weil ich doch mit den flip-flops aus Plastik im Matsch ziemlich rutsche.
Ich gehe übrigens jeden Morgen schwimmen, 15 Minuten, das ist genug, aber regelmäßig. Ich hätte mir nicht träumen lassen, dass ich morgens kurz nach 07:00 Uhr Frühsport treibe. Aber es erfrischt und tut meinem Rücken gut. Danach mache ich mir Frühstück.
Hier könnt ihr mal sehen, wie mein Frühstück aussieht.
Die weißen kleinen "Eier" sind Rambutan. Süß und saftig.
In den nächsten Tagen muss ich mal meine Vorräte auffüllen. Ich mache dann mal ein paar Fotos und stelle sie ein. Viele Früchte kennt ihr bestimmt noch nicht.
Und außerdem habe ich mir
gedacht, dass ich euch auch mal zeige, wie mein Mittagessen und wie mein
Abendessen aussieht. Aber das später.
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Hier sitzen die Männer..... |
Jeden Freitag um 08:00 Uhr ist sozusagen Dienstbesprechung in der Schulkantine. Daran nehmen alle Mitarbeiter/Innen der Hsfl teil. Das sind an die 60 Leute. Das ist mein ersten staff meeting und ich werde erst einmal von JJ vorgestellt. Dann muss ich mich vorstellen und JJ übersetzt. "Ich heiße Ina" kann ich schon auf Thai sagen und ich glaube, das ist gut angekommen.
Einige vom staff kannte ich ja schon und ich muss sagen, dass alle auch schon vorher sehr sehr freundlich waren, wenn ich sie auf dem Gelände getroffen habe.
Was jeden interessiert, ist, ob man eine
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...und hier sitzen die Frauen |
Familie, also einen Mann und Kinder
hat. Und wie alt die Kinder sind und natürlich ob Junge oder Mädchen.
Ich glaube, ich habe meine Sache gut gemacht. SOMMART hat mich jedenfalls gelobt : good speech" . Ich war auch richtig aufgeregt und war froh, als ich mich wieder setzen konnte.
Danach wurde es feierlich, denn einige Kinder wurden für ihre sportlichen Leistungen geehrt.
Die Sportlehrerin TIK hält die Rede während der Ehrung und immer wird natürlich geklatscht. Sie sprüht vor Energie und Freude und lacht sehr oft. Man merkt, dass sie mit Leib und Seele dabei ist.
Ich glaube, dass es generell hier üblich ist, zu ehren und zu loben. Aus pädagogischer Sicht können wir da viel von den Thais lernen, denn gerade für Kinder ist Loben und das Wertschätzen ihrer Leistungen ein viel besserer Ansporn als das ständige Aufzeigen ihrer Schwächen und Fehler.
JJ überreicht ihnen die Medaillen und manches Kind hat richtig abgeräumt und es wurde manchem schwer um den Hals!!
Die Chefin verleiht die Medaillen |
Davon träumt so mancher Olympionike |
Soccer: So sehn' Sieger aus .....lalalala!! |
Aber auch kein Lachen oder Lächeln ist auf ihren Gesichtern zu sehen. Auch ihnen ist bestimmt ganz feierlich zumute.
Zum Schluss ein Gruppenfoto |
Der Pädagogische Leiter: SOMMART |
Aber danach werden noch ein paar Reden gehalten. Ich glaube, dass es hier durchaus üblich ist, viel und gerne Reden zu halten.
Der Fußballtrainer: EIAD |
Der Leiter d. Family Department: DOM |
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