Montag, 27. August 2012

Helfen macht glücklich !


Samstag, 25.08.2012
Heute wird im Office gearbeitet. Einige von den Mitarbeitern sind trotzdem schon nach Hause gefahren. Sie kommen teilweise von weit her und haben Familie, so THO, der eine Tochter von gerade mal 4 Wochen hat. Manchmal hören wir sie knatschen, wenn er über sein IPhone eine Skypeverbindung aufbaut.
Ich bin vormittags im Office und habe mich um meinen Schreibkram gekümmert, den letzten Blog eingestellt und ein paar Gespräche mit SOMMART geführt. Der Tag rückt immer näher, an dem ROBERTA ankommt, unsere erste Volontärin. 

Am Nachmittag habe ich die Fenster in dem ersten Schlafraum geputzt. Das Haus ist ein Thai-Haus und ist ganz anders konzipiert und konstruiert als der Bungalow, in dem ich wohne. Wie ich schon erwähnt habe, ist das Gebäude, in dem die ersten Volontäre einziehen werden, ein ehemaliges Kinderhaus. Rechts führt an der Seite des Hauses eine ‚Treppe in die beiden Schlafräume. Parterre befinden sich dann ein Abstellraum, eine offene Küche, in der aber nur ein Becken in einer Arbeitsplatte aus Beton eingelassen ist. Man kocht in diesen Küchen mit kleinen Holzöfchen, die vergleichbar sind mit einem einfachen Grill. Ich glaube, dass die Öfchen aus Lehm gebrannt sind. 

Also, hier  hat man diese Öfchen natürlich nicht gebraucht, weil ja für die Kinder in der Schulkantine 3 Mahlzeiten am Tag gekocht werden, samstags und sonntags inbegriffen.  Dann befindet sich hier unten  noch ein Raum mit einer Toilette und ein zweiter Raum mit einem Waschbecken und hoffentlich bald einer Dusche. Die Dusche hat allerdings kein warmes Wasser. Aber das braucht man hier auch gar nicht.

Die Toilette habe ich schon vor einigen Tage geschrubbt. Jeder kam mal gucken, wie Frau Nolden in Thailand ein Klo saubermacht. Das hat wohl Eindruck gemacht, dass ich mich da selbst dran begeben habe. BILD

Aber ich hatte an diesem Tag auch Helfer, ANN hat mir geholfen und auch DOM, der junge Mann aus dem maintenance team hat fleißig gewerkelt.

Also, heute sind die Fenster dran. In dem Zimmer sind insgesamt -8- Fenster. Und die Fenster haben keine durchgehenden Scheiben wie wir sie haben, da ist Putzen kein Thema, das hast du eine große Fläche. Nee, hier besteht ein Fenster aus -10- kleinen Einzelscheiben, die etwa 12 x 50 cm groß sind und in Schienen liegen und durch einen Kurbelmechanismus  aufgeklappt werden können.  Ja, richtig gezählt, das macht -80- kleine Scheiben. Es ist eigentlich recht angenehm in dem Zimmer, es geht immer ein bisschen Wind durch die Scheiben. Diese Häuser brauchen tatsächlich keine Klimaanlagen.

Die Kinder, die hier in der Hanseatic School for Life leben dürfen, leben sicher privilegierter als manche anderen Kinder in diesem Land. Sie leben in festen, sauberen Häusern mit Wasserleitungen und Toiletten mit Wasserspülung. Sie bekommen 3 Mahlzeiten am Tag und können sich einen Nachschlag holen, was immer sie verdrücken können. Sie können so viel Wasser trinken, wie sie wollen.  Das Trinkwasser wird in großen Flaschen angeliefert und in Stahlbehälter gefüllt, aus denen die Kinder sich bedienen können. Eine große Truhe steht in der Kantine, aus denen sich die Kinder mit Eis versorgen können, um sich das Trinkwasser zu kühlen. Das hat natürlich alles seinen Preis.

Das Essen muss bezahlt werden, die -60- Mitarbeiter/Innen aus dem Versorgungsbereich, die Lehrer/Innen, der Schulbetrieb , der Strom und was alles noch dazu gehört.  Da kommt schon ein nettes Sümmchen zusammen, was monatlich hier gebraucht wird.

Die Hanseatic School for Life wird ja durch Spenden und dem Geld von Sponsoren finanziert. Hier wird kein Geld verschleudert oder für unnütze Sachen ausgegeben.  
Jaaaaa, das ist ein Spendenaufruf!  Auch kleinere Beträge sind willkommen. Geht doch mal auf die Seite von der Hanseatic und dort könnt ihr das Konto usw. erfahren. Ich meine, dass es auch Spendenbescheinigungen fürs Finanzamt gibt: www.hsfl.net

Gebt eurem Herzen einen Ruck ---- wenn ihr die Kinder hier erleben würdet, gerade die Kindergarten-Kinder, die immer strahlen, wenn ich sie sehe,  ihr würdet wegschmelzen……

 
  
Sonntag, 26.08.12
Ausschlafen! Doch was ist los? Ich werde genau so um 7 wach wie an den „Arbeits-Tagen“, bin ausgeschlafen und schlüpfe in meinen  Badeanzug. Der Morgen ist frisch, ich reiße noch vorher schnell die Fenster und Türen auf. Es ist so still auf dem Campus. Im Pool schwimmend kann ich einen kleinen Teil der Kantine einsehen, es sind nur ein paar Kinder da.
Nach dem Frühstück schneide ich erst einmal die Vorhänge (8) für das Zimmer der Volontäre zu. Danach stelle ich eine kleine Tasche fertig, die ich schon in der Arbeit hatte.  

Ich werde noch einige davon herstellen, sie sollen in der Rezeption ausgelegt und an Besucher verkauft werden.

Anschließend schnappe ich mir Eimer und Besen und hole mir den Wischmop ab, den ich in der Umkleide am Pool habe liegen sehen. Damit marschiere ich ins Haus und mache mich wieder ans Werk: die Decke sauber gefegt, die Wände, den Kühlschrank und das Bettgestell gesäubert und den Boden aufgewischt. 











Jetzt wirkt das Zimmer wieder anders und ich sehe mich meinem Ziel näher, nämlich den Volontären eine gemütliche Behausung zu schaffen.

Ich komme zu spät in die Kantine und muss „nachsitzen“. Die Kinder sind schon alle weg. Nur noch ein paar kleine Jungen werden im Boden-Fegen unterrichtet. Hier müssen die Kinder nach den Mahlzeiten die Tische säubern und den Boden fegen. Heute sind die Kleinen dran. Und sie dürfen nicht eher weg, bis alles sauber ist.  So richtig Lust scheinen sie nicht zu haben. Kann es sein, dass sich so mancher Knirps absichtlich ungeschickt anstellt, damit die Aufsicht ihm zeigt, wie man es macht???            



Jetzt ist für mich Sonntag- Wellness- Nachmittag : Ich dusche ausgiebig und mache mir die Fußnägel neu, Haarkur auf den Kopf und ein bisschen nur rumsitzen.

Na , und dann schreibe ich den Blog vor ( in Word) , weil ich in meinem Bungalow ja kein W-Lan habe. Blöd ist nur, dass ich die Fotos, die ich mit meinem Handy gemacht habe, nicht runterladen kann. Dafür brauche ich einen Internetzugang.

Na, wie ich nun hier so sitze, klopft es auch einmal an meine Tür. Mittlerweile ist es schon dämmerig geworden. Ja, wer kommt denn da??  Es sind zwei Frauen aus der Küche, die mir meinen Teller bringen. Ich muss lachen. Ich wollte heute absichtlich kein Abendessen, weil ich mittags so viel gegessen hatte. Ich bin gerührt und kann nicht ablehnen. Ich bedanke mich brav und schon sind sie wieder weg.

Mhmmmm, da kann ich aber nicht widerstehen: Shrimps in einer köstlichen Suppe, ein hartgekochtes Ei mit einer scharfen Sojasoße und Reis. Ich pule die Shrimps, es geht ganz leicht. Sie flutschen wie von selbst aus ihrer Schale. Köstlich.

Es ist zwar schon etwas abgekühlt, aber das ist es eigentlich immer. Die Thais essen nicht heiß, Und das mir, nicht wahr Kurt?? Wo ich so gerne heiß esse. Ja, das ist hier nicht drin. Ich habe hier gelernt, dass auch lauwarm bis leicht-kalt auch gut schmeckt. Man sagt ja, dass es eh verträglicher ist.

Im Dunkeln bringe ich doch noch schnell den Teller in die Küche zurück. Ich will die Reste nicht über Nacht in meinem Bungalow stehen haben. Dort ist kein Mensch mehr, dafür quakt es an allen Ecken. Die nachtaktiven Tiere haben jetzt die Herrschaft über das Gelände übernommen und dazu gehören auch die Frösche.
Ich muss jetzt aufpassen, wohin ich trete. Ich komme heil wieder zu Hause an.
So, noch schnell den Beitrag zu Ende geschrieben. Jetzt geht es ab ins Bett und meinen Krimi weiter lesen. Übrigens habe ich die Bücherei hier entdeckt, lauter deutsche Bücher, von denen ich die meisten noch nicht kenne. Hurra!! Und gute Nacht.