Samstag, 25.08.2012
Heute wird im Office
gearbeitet. Einige von den Mitarbeitern sind trotzdem schon nach Hause gefahren.
Sie kommen teilweise von weit her und haben Familie, so THO, der eine Tochter
von gerade mal 4 Wochen hat. Manchmal hören wir sie knatschen, wenn er über
sein IPhone eine Skypeverbindung aufbaut.
Ich bin vormittags im Office
und habe mich um meinen Schreibkram gekümmert, den letzten Blog eingestellt und
ein paar Gespräche mit SOMMART geführt.
Der Tag rückt immer näher, an dem ROBERTA
ankommt, unsere erste Volontärin.
Am Nachmittag habe ich die Fenster in dem
ersten Schlafraum geputzt. Das Haus ist ein Thai-Haus und ist ganz anders
konzipiert und konstruiert als der Bungalow, in dem ich wohne. Wie ich schon
erwähnt habe, ist das Gebäude, in dem die ersten Volontäre einziehen werden,
ein ehemaliges Kinderhaus. Rechts führt an der Seite des Hauses eine ‚Treppe in
die beiden Schlafräume. Parterre befinden sich dann ein Abstellraum, eine
offene Küche, in der aber nur ein Becken in einer Arbeitsplatte aus Beton
eingelassen ist. Man kocht in diesen Küchen mit kleinen Holzöfchen, die
vergleichbar sind mit einem einfachen Grill. Ich glaube, dass die Öfchen aus
Lehm gebrannt sind.
Also, hier hat man
diese Öfchen natürlich nicht gebraucht, weil ja für die Kinder in der
Schulkantine 3 Mahlzeiten am Tag gekocht werden, samstags und sonntags
inbegriffen. Dann befindet sich hier
unten noch ein Raum mit einer Toilette
und ein zweiter Raum mit einem Waschbecken und hoffentlich bald einer Dusche.
Die Dusche hat allerdings kein warmes Wasser. Aber das braucht man hier auch
gar nicht.
Die Toilette habe ich schon
vor einigen Tage geschrubbt. Jeder kam mal gucken, wie Frau Nolden in Thailand
ein Klo saubermacht. Das hat wohl Eindruck gemacht, dass ich mich da selbst
dran begeben habe. BILD
Aber ich hatte an diesem Tag
auch Helfer, ANN hat mir geholfen und
auch DOM, der junge Mann aus dem
maintenance team hat fleißig gewerkelt.
Also, heute sind die Fenster
dran. In dem Zimmer sind insgesamt -8- Fenster. Und die Fenster haben keine
durchgehenden Scheiben wie wir sie haben, da ist Putzen kein Thema, das hast du
eine große Fläche. Nee, hier besteht ein Fenster aus -10- kleinen
Einzelscheiben, die etwa 12 x 50 cm groß sind und in Schienen liegen und durch
einen Kurbelmechanismus aufgeklappt
werden können. Ja, richtig gezählt, das
macht -80- kleine Scheiben. Es ist eigentlich recht angenehm in dem Zimmer, es
geht immer ein bisschen Wind durch die Scheiben. Diese Häuser brauchen
tatsächlich keine Klimaanlagen.
Die Kinder, die hier in der
Hanseatic School for Life leben dürfen, leben sicher privilegierter als manche
anderen Kinder in diesem Land. Sie leben in festen, sauberen Häusern mit
Wasserleitungen und Toiletten mit Wasserspülung. Sie bekommen 3 Mahlzeiten am
Tag und können sich einen Nachschlag holen, was immer sie verdrücken können.
Sie können so viel Wasser trinken, wie sie wollen. Das Trinkwasser wird in großen Flaschen
angeliefert und in Stahlbehälter gefüllt, aus denen die Kinder sich bedienen
können. Eine große Truhe steht in der Kantine, aus denen sich die Kinder mit
Eis versorgen können, um sich das Trinkwasser zu kühlen. Das hat natürlich
alles seinen Preis.
Das Essen muss bezahlt
werden, die -60- Mitarbeiter/Innen aus dem Versorgungsbereich, die Lehrer/Innen,
der Schulbetrieb , der Strom und was alles noch dazu gehört. Da kommt schon ein nettes Sümmchen zusammen,
was monatlich hier gebraucht wird.
Die Hanseatic School for
Life wird ja durch Spenden und dem Geld von Sponsoren finanziert. Hier wird
kein Geld verschleudert oder für unnütze Sachen ausgegeben.
Jaaaaa, das ist ein
Spendenaufruf! Auch kleinere Beträge
sind willkommen. Geht doch mal auf die Seite von der Hanseatic und dort könnt
ihr das Konto usw. erfahren. Ich meine, dass es auch Spendenbescheinigungen
fürs Finanzamt gibt: www.hsfl.net
Gebt eurem Herzen einen Ruck
---- wenn ihr die Kinder hier erleben würdet, gerade die Kindergarten-Kinder,
die immer strahlen, wenn ich sie sehe,
ihr würdet wegschmelzen……
![](https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhu6XFkDRlekDoz1bUQmJJGF259UFnQEqhu5xh0AA_KnzvWscr_3IRlN_m7j5NmMmA3r-nC4lqE-dC7y9Q9uTWAkZyUV5amD3UiIXlkurTYrIEiFVXdCD2Ea-uCQ4VJRpd8Degj4Rh8rPM/s320/Download+(5).jpg)
Sonntag, 26.08.12
Ausschlafen! Doch was ist
los? Ich werde genau so um 7 wach wie an den „Arbeits-Tagen“, bin ausgeschlafen
und schlüpfe in meinen Badeanzug. Der
Morgen ist frisch, ich reiße noch vorher schnell die Fenster und Türen auf. Es
ist so still auf dem Campus. Im Pool schwimmend kann ich einen kleinen Teil der
Kantine einsehen, es sind nur ein paar Kinder da.
Nach dem Frühstück schneide
ich erst einmal die Vorhänge (8) für das Zimmer der Volontäre zu. Danach stelle
ich eine kleine Tasche fertig, die ich schon in der Arbeit hatte.
Ich werde noch einige davon
herstellen, sie sollen in der Rezeption ausgelegt und an Besucher verkauft
werden.
Anschließend schnappe ich
mir Eimer und Besen und hole mir den Wischmop ab, den ich in der Umkleide am
Pool habe liegen sehen. Damit marschiere ich ins Haus und mache mich wieder ans
Werk: die Decke sauber gefegt, die Wände, den Kühlschrank und das Bettgestell
gesäubert und den Boden aufgewischt.
Ich komme zu spät in die Kantine und muss
„nachsitzen“. Die Kinder sind schon alle weg. Nur noch ein paar kleine Jungen
werden im Boden-Fegen unterrichtet. Hier müssen die Kinder nach den Mahlzeiten
die Tische säubern und den Boden fegen. Heute sind die Kleinen dran. Und sie
dürfen nicht eher weg, bis alles sauber ist. So richtig Lust scheinen sie nicht zu haben. Kann es sein, dass sich so mancher Knirps absichtlich ungeschickt anstellt, damit die Aufsicht ihm zeigt, wie man es macht???
![](https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhrYK7qmEgcoKlyh47TB8yQte9BRlBXEtal4EfxZ2fWW3LfLrDIrbSrRGS9EP4hHt9gwDCeGtQxD6VoUKLTTDj9WQlF4EEHxxxhxi5X6Wf6h4HLJlP0lAtP03KfDV-gbgUH-hLGsFGTZ08/s200/20120826_123912.jpg)
Jetzt ist für mich Sonntag-
Wellness- Nachmittag : Ich dusche ausgiebig und mache mir die Fußnägel neu,
Haarkur auf den Kopf und ein bisschen nur rumsitzen.
Na , und dann schreibe ich
den Blog vor ( in Word) , weil ich in meinem Bungalow ja kein W-Lan habe. Blöd
ist nur, dass ich die Fotos, die ich mit meinem Handy gemacht habe, nicht
runterladen kann. Dafür brauche ich einen Internetzugang.
Na, wie ich nun hier so
sitze, klopft es auch einmal an meine Tür. Mittlerweile ist es schon dämmerig
geworden. Ja, wer kommt denn da?? Es
sind zwei Frauen aus der Küche, die mir meinen Teller bringen. Ich muss lachen.
Ich wollte heute absichtlich kein Abendessen, weil ich mittags so viel gegessen
hatte. Ich bin gerührt und kann nicht ablehnen. Ich bedanke mich brav und schon
sind sie wieder weg.
Mhmmmm, da kann ich aber
nicht widerstehen: Shrimps in einer köstlichen Suppe, ein hartgekochtes Ei mit
einer scharfen Sojasoße und Reis. Ich pule die Shrimps, es geht ganz leicht.
Sie flutschen wie von selbst aus ihrer Schale. Köstlich.
Es ist zwar schon etwas
abgekühlt, aber das ist es eigentlich immer. Die Thais essen nicht heiß, Und
das mir, nicht wahr Kurt?? Wo ich so gerne heiß esse. Ja, das ist hier nicht
drin. Ich habe hier gelernt, dass auch lauwarm bis leicht-kalt auch gut
schmeckt. Man sagt ja, dass es eh verträglicher ist.
Im Dunkeln bringe ich doch
noch schnell den Teller in die Küche zurück. Ich will die Reste nicht über Nacht
in meinem Bungalow stehen haben. Dort ist kein Mensch mehr, dafür quakt es an
allen Ecken. Die nachtaktiven Tiere haben jetzt die Herrschaft über das Gelände
übernommen und dazu gehören auch die Frösche.
Ich muss jetzt aufpassen,
wohin ich trete. Ich komme heil wieder zu Hause an.
So, noch schnell den Beitrag
zu Ende geschrieben. Jetzt geht es ab ins Bett und meinen Krimi weiter lesen.
Übrigens habe ich die Bücherei hier entdeckt, lauter deutsche Bücher, von denen
ich die meisten noch nicht kenne. Hurra!! Und gute Nacht.